Tokio Hotel
A-Z Interview
I
Tom: International! Der Umstand, dass wir ab 2007 und 2008 im Ausland veröffendlicht haben und das von Anfang an ziehmlich gut für uns lief, hat auf jeden Fall zu einer gewissen Entspannung beigetragen. Weil die Märkte unterschiedlich funktionieren und man nicht mehr alleine von einem Markt abhängig ist, haben wir bei der Arbeit einfach eine größere Freiheit.
Bill: Allerdings hatten wir nie den Plan, im Ausland zu arbeiten. Das ist einfach so passiert.
Interview: Habt ihr in anderen Ländern ein anderes Image?
Bill: In Amerika galten wir als coole Inderrock-Band. Alter war dort nie ein Thema. Dort fangen sowieso alle bereits mit 6 Jahren im Showgeschäft an. Da galten wir mit 18 als alt.
Tom: Nur, dass ich das beliebteste Bandmitglied bin, ist Weltweit überall gleich. Wir haben ein paar Mal versucht, das zu ändern, weil es eigendlich besser wäre wenn der Sänger die Identifikationsfigur ist...
Bill: ... aber das kriegen wir nicht mehr hin.
J
Bill: Jerusalem, da haben wir 2008 gespielt. Und kurz vor der Show wurden wir unangekündigt vonstadt der deutschen Botschaft zu einer Tour durch die Stadt eingeladen. Was eigendlich toll war, das Problem war nur, dass ich bereits in meinem Kostüm steckte.
Tom: Schön, dass du deine Klamotten mitlerweile schon als Kostüm bezeichnest (lach).
Bill: Jedenfalls hatte ich meine Auftrittsklamotten schon an, meine Haare waren gesprüht, das Make-up war aufgelegt, und wir hin zu den heiligen Orten... Die Leute, die uns gesehen haben, dachten nur: "Was ist denn hier los?" Ich habe mich so super unwohl gefühlt. Ich war der Freak der Nation.
Tom: Aber das Konzert hinterher war toll.
Interview: Ich habe noch ein Stichwort: Jugendpreis Fernlernen.
Tom: Das ist der Award, auf den wir besonders stolz sind (lach).
Bill: Ich glaube, den haben wir nie bekommen, damit darüber berichtet wird.
Interview: Wie sieht der Preis aus?
Tom: Sagen wir mal so: Der Preis sieht ansich nicht gut aus, aber wir haben welche, die noch viel schlimmer aussehen. Auch der Echo ist nicht wirklich hübsch. Und als wir die goldene Stimmgabel bekommen haben, war von dem Ding bereits ein Teil abgebrochen. Was haben wir noch für Preise bekommen?
Bill: Den goldenen Pinguin ...
Tom: Stimmt, der goldene Pinguin, auch so ein Klassiker. Das ist sozusagen der Bravo-Otto Österreichs. Der Bravo-Otto ist wiederum sehr hochwertig gearbeitet. Welche immer besonders schnell kaputtgegangen sind, sind die Kometen.
Interview: Wieso kaputtgegangen? Was macht ihr denn mit euren Preisen?
Bill: Na wenn man oft umzieht fallen die auch mal runter.
Tom: Die meisten gehen Backstage kaputt.
Bill: Am Bambi habe ich mir mal den Zahn ausgeschlagen haha.
K
Inteview: Kings of Suburbia.
Bill: Die Idee zu dem Titel hatte ich vergangenes Jahr, als wir hier in Deutschland mit dem Auto auf dem Weg zu Gustav und Georg waren. Er handelt von dem Gefühl, dass was man schon als kleiner Junge hat, wenn man meint, der König seines eigenen Universums zu sein.
Tom: Das ist eine Mischung aus Selbstbewusstsein und Freiheitsgefühl, dass habe ich auch Heute noch. Wenn man mit seine Freunden feiert oder einem etwas Gutes passiert. Ein Gefühl, extrem gut und wichtig ist, auch wenn es nur das eigene Universum betrifft, dass im Großen und Ganzen natürlich vollkommen unwichtig ist. Und dieses Gefühl, etwas Essenzielles zu schaffen, hatten wir bei der Produktion des Albums, wesswegen das auch der Titel wurde.
L
Interview: Leipzig, Loitsche, L. A.
Bill: Oh, dass ist mir noch nie aufgefallen.
Tom: Was kommt denn wohl nach L. A.? Lima?
Bill: Las Vegas! Aber Leipzig haben wir eigendlich nicht so mitgenommen, da sind wir ja nur geboren. und noch vor unserem ersten Geburtstag nach Hanover gezogen. Dort haben wir gelebt, bis wir 6 oder 7 waren, dann ging es nach Magdeburg und von dort nach Loitsche. Von Loitsch haben wir am meisten mitbekommen, das wr nicht so schön.
Tom: Nee, das war echt nicht schön.
Bill: Und L. A. ist im Grunde eine sehr langweilige Stadt.
Tom: Ein rießen großer Vorort.
Bill: Ich würde gerne nach New York ziehen.
Tom: Ich glaube wir sollten das mit dem L beibehalten.
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